Keiner soll verloren gehen – weder im neuen, noch im Not-Kindergarten!

Keiner soll verloren gehen – weder im neuen, noch im Not-Kindergarten!
Leider Gottes – ein Wahlkampfthema…

Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung 2019 mit der Planung für einen Kindergarten mit 8 Gruppen. Damals waren ca. 70 Kinder unversorgt. Prognosen zum nachlassenden Betreuungsbedarf im Zusammenhang mit Corona, Kurzarbeit, Insolvenzen kehrten sich um und so stehen wir trotz Neubau des „Campulino“ mit 50 Plätzen, aktuell vor der Problematik von ca. 160, im Wesentlichen bereits angemeldeten und künftig unversorgten, Kindern. Der mit 1 Stimme Mehrheit durch Freie Wähler, ULi und Bürgermeister beschlossene Neubau in den Erlenwiesen für 170 Kinder, wird nicht vor Mitte 2026 in Betrieb gehen. Wenn sich nicht noch weitere Verzögerungen im Vergabe- und Genehmigungsverfahren einstellen. Die Verwaltung wurde also beauftragt, Notlösungen für eine Übergangszeit zu suchen. Aus vielen mehrfach geprüften Alternativen, schälte sich das bereits früher als Kindergarten genutzte Dekan-Gothe-Haus in Huttenheim heraus. Dazu später.

Der durch die Freien Wähler vorgeschlagene Waldkindergarten in der Molzau wird ab Herbst 2024 mit 20 Plätzen keine wesentliche Entspannung bringen – erweitert aber das pädagogische Angebot. Der Bedarf der Eltern, die meist beide arbeiten oder Arbeit aufnehmen wollen und müssen, liegt ganz eindeutig am Morgen und über die Mittagspause hinaus – also in „verlängerter Öffnungszeit“. Dass sich der „Kindergarten“ massiv vom „Garten für Kinder“ in Richtung Vorschule und damit als Bildungseinrichtung zur Entwicklung von Schulreife entwickelt, ist Realität. Zur Lebensrealität gehört auch die finanzielle Leistbarkeit junger Familien bzw. damit am Bedarf ausgerichteten Gebühr. Hatte sich nicht mal eine Partei für Gebührenfreiheit eingesetzt? Aber bereits am Bedarf scheiden sich die Geister. Damit muss man sich sachlich auseinandersetzen.

Im Gegensatz zur CDU (Top2 Betreiberkonzept 26/2021/GR) glauben wir nicht, dass es in Philippsburg „derzeit an einer Betreuung über den Tag hinaus (bis 72h)“ oder am „bilingualen Angebot“ fehlt. Natürlich gibt es Betreiberkonzepte für Übernachtungskindergärten mit Zweisprachigkeit und erforderlicher Verpflegungsstruktur. Aber sie sind bereits im Bau deutlich teurer, als die in Philippsburg bewährten, auch differenzierten, pädagogischen Ausrichtungen. Kleinere Gruppen, Sprachlabore und zweisprachige ErzieherInnen haben ihren Preis. Egal, welche Baukosten „gewöhnlicher Art“ in Anschlag kommen.

In Gegensatz zur CDU sind wir nicht der Ansicht, „dass man die kommunale Daseinsvorsorge nicht auf den Bedarf reduzieren darf und die Frage nach der Kostenübernahme nicht immer im Vordergrund stehen dürfe“. Doch! Haushaltsreden von „Erforderlichem vor Wünschenswertem“…Wer über knappe Kassen in Philippsburg redet, muss zuvorderst den Bedarf erfüllen. Danach kommt die Kür. Natürlich sind die Kosten wichtig! Das erwartbare Kostendefizit der Sonderpädagogik erhöht die allgemeine Deckungslücke und zwar zu Lasten aller junger Familien.

Es stimmt, dass es „Gruppen in der Bevölkerung gibt, die bereit sind, über das Basisangebot hinaus zu bezahlen“. Wer es kann und sich entscheidet auf Privatschulen zu gehen, findet auch besondere – private – Kindergärten. Der Waldorfkindergarten und der Waldkindergarten bieten bereits hervorragende Alternativen – und sicher werden bei der Betreibersuche weitere pädagogische Angebote geprüft. Aufgabe der Daseinsvorsorge bleibt jedoch die Grundversorgung. Wir halten das vorhandene pädagogische Angebot der Kindergärten in Philippsburg eben nicht für „monoton“, sondern für sehr gut, vielfältig und bedarfsorientiert.

„Not“-Kindergarten Dekan Gothe-Haus-Huttenheim.
Auf Antrag der Freien Wähler wurde im Ortschaftsrat Huttenheim die Entscheidungsfindung für den Standort ausführlich dargestellt. In diesem Zusammenhang ist auch die Sanierung des alten Rathauses zu sehen. Ebenfalls auf unseren Antrag wurden die in beiden Objekten untergebrachten Vereine auf Initiative des Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Dieter Götz und unterstützt durch Pfarrer Brdlik in das Pfarrheim St. Peter eingeladen. Im Ergebnis und dem einstimmigen Votum des Ortschaftsrates(!) können zugunsten der Kinderbetreuung oder Sanierung des Rathauses alle Bedürfnisse der zeitweilig und freiwillig „ausquartierten“ Nutzer aus beiden Gebäuden erfüllt werden.
Aus Sicht unserer Mitglieder des Ortschaftsrates (Peter Kremer/Dieter Götz) und der Bewerber (Jochen Schulz, Sandra Wise, Thomas Schwechheimer, Darinka Peters, Alexander Peters) ist es der richtige Weg, um auch das Pfarrheim wieder zu beleben. Dafür haben wir ein Konzept. Allen voreiligen Stellungnahmen zum Trotz, stimmen wir den Worten von Pfarrer Brdlik zu – „erst schwätze, wenn alles gschwätzt ist“.

Die Lösung der „K-Frage“ liegt gerade bei örtlichen Aufgaben durchaus österlich in Abwägung und im Bestreben nach „Konsens“. Dabei muss niemand verloren gehen.

Ja, das braucht zuweilen in der Abstimmung länger und Abstimmungen brauchen Mehrheiten. Wenn Sie uns dabei stärken wollen, haben Sie am 9.Juni eine Möglichkeit.

Anregungen und Gedanke gerne an:
info@freie-waehler-philippsburg.de

Peter Kremer/Dieter Götz (OR)
Fraktion der Freien Wähler Philippsburg

 


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